Letzter Tip für die letzte Woche der Ferien! Das ganz normale Leben der Sasha Abramowitz - unbedingt noch lesen!!!


Die Eltern Professoren, der Hund hat nur drei Beine, die Wohnung ein Studentenheim auf dem Campus und der Name: Sasha Marie Curie Abramowitz.
Gehts noch schlimmer? Es geht!
Zu allem Überfluss hat Sasha einen älteren Bruder, der das Tourette-Syndrom hat und dessen Ticks und Ausraster so peinlich wie unberechenbar sind. Danny (so heißt der"verrückte" Bruder) lebt in einem besonderen Internat und Sasha hätte am liebsten, dass er da bliebe, für immer und ewig.
Kurze Abstecher in die Familie enden meistens im Desaster und eigentlich hat Danny sowieso und überhaupt gar kein richtiges Zimmer zu Hause.
Obwohl Sashas Eltern super nett sind, verständnisvoll und allem Fremden gegenüber aufgeschlossen, gelingt es ihnen nicht das Problem mit Sashas totaler Ablehnung, ihrem Bruder gegenüber in den Griff zu kriegen.
Eigentlich ist Sasha blitzgescheit, hat gute Freunde, eine nette Klassenlehrerin und könnte einem auf Anhieb sympathisch sein, wäre da nicht eine Wut, die alle schönen Momente in Sashas Leben killt.
Erst "die Labertasche"(ein Therapeut, der Sasha mit Gesprächen zu einem normalen Umgang mit der Behinderung ihres Bruders verhelfen soll), eine Theateraufführung und ein Klassenkamerad, der mit gehörlosen Eltern aufgewachsen ist, lassen Sasha erkennen, dass ihr Bruder ein Mitglied unserer Gesellschaft ist - wie jeder andere auch.
Mit soviel Witz und Ironie hat nach dem wunderbaren Buch Simpel keiner mehr über Behinderung und Ausgrenzung geschrieben.
Es gibt ein furioses Ende mit einer unglaublichen Wendung der Geschichte und man möchte wissen, wie es weiter geht im ganz normalem Leben der Sasha Abramowitz und ist geneigt das Buch gleich wieder von vorne zu beginnen...
Für alle ab 12 Jahren, die mal über was anderes als Deutschland sucht den was-weiß-ich- für-einen Star nachdenken wollen und nicht schon wieder Fantasie oder Pubertätsbefindlichkeiten brauchen.
Eher für Mädels aber auch für die Jungs, die auf Gleichberechtigung stehen oder einfach nur gerne gute Geschichten lesen.

...und zwischendurch schreit mein Herz nach einem guten Buch!

Trotz vieler Termine (bin von morgens bis abends in Sachen eigener Buchhandlung unterwegs), Prospekte für den perfekten Einkauf wälzen, heißer Ohren nach stundenlangen Telefonatenen mit Verlagen, Zulieferern, Versicherungen und, und, und (ich! wo ich ungefähr genauso gern telefoniere wie Tiger Salat essen!), tränender Augen nach langen Sitzungen am Computer (auch keine Lieblingsbeschäftigung von mir) muß ich dennoch, immer irgendwann zwischendurch, was Schönes lesen.
Und richtig schön ist gerade Eines Menschen Herz von William Boyd.
Gott, tut das gut - mal eben kurz alles vergessen, Buch aufschlagen und abtauchen!
In Tagebuchaufzeichnungen (liest sich aber wie ein durchgehender Roman) wird hier eine abenteuerliche Geschichte erzählt von einen, der alles kann und alles macht. Manchmal, weil er muß -meistens, weil er will. Logan Mountstuart nimmt uns mit in sein aufregendes Leben - erst als begabter und gewitzter Student aus dem nach und nach ein Schriftsteller, Kunsthändler und Spion wird.
Ein Leben auf der Überholspur, dass Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts beginnt.
Und die Sprache!!! - großartig.
Weder kaputt noch sparsam, nicht lakonisch und schon gar nicht mit der Kunst des Weglassens (ist ja bei einigen zeitgenössischen Vertretern der Literatur gerade ganz groß in Mode - ich steh da überhaupt nicht drauf). Hier wird alles reingepackt, was erzählenswert ist und das sind immerhin fast 500 Seiten!
Wollte ich mal eben gesagt haben. Und jetzt? - les ich noch schnell was, bis zum nächsten Termin.
Und tschüss!

Heißer Stoff für Jungs ab 14, die sich in der zweiten Ferienhälfte vielleicht langweilen oder sich mal wieder verzweifelt fragen:

Bin ich normal oder sollte ich mal mit jemand über mich reden, nur mit wem???
Alle, die Doing it gelesen haben und noch immer an sich zweifeln oder für alle, die es nicht gelesen haben und deshalb sowieso nicht wissen, was eigentlich abgeht!
Sex, Sex und nochmal Sex - jede Menge Familienchaos, eine anstrengende, ältere Schwester, Eltern, die wahnsinnig tolerant sind und allein deswegen schon nerven (bei Ratschlägen aber auch eher ratlos sind), ein entspannter Hund, Pornografie im Internet und jede Menge gute Unterhaltung für Jungs und die, die sie verstehen wollen!
Natürlich nicht ganz so gut wie Doing it, is eh klar - geht ja auch gar nicht aber dennoch ein echter Burner!
Auch hier hab ich oft laut lachen müssen und ihr Jungs könnt einem schon ein bißchen leid tun, habt's ja auch wirklich nicht leicht...
Von wegen, nur Mädchen kriegen ihre Tage und so - auch die Jungs haben schwer mit den Hormonen zu kämpfen! Also, Eltern - kauft euren Söhnen die Literatur, die sie jetzt gerade brauchen! - welche Zeit könnte besser sein, als die Ferien?
Und lest selbst mal, wie kompliziert alles sein kann - hat man ja längst schon wieder vergessen, wie anstrengend die Zeit des "Erwachens" war.

Zwischendurch zur zweiten Ferien-Etappe noch schnell was für Mädels ab 11 Jahre

Ein köstlicher Spaß für alle, die auch das ein oder andere Problem haben mit
- einer Freundin, die eigentlich gar keine richtige Freundin ist
- dem ersten Kuss, der will und will nicht kommen - und wenn er dann kommt läuft alles irgendwie total schief...
- Eltern, die eigentlich ganz nett gerade aber völlig überfordert mit dem neuen Baby sind
- einer Klassenfahrt, die sich als Reise nach Absurdistan offenbart und zum gefährlichen Abenteuer wird
- einem Jungen, den man schon ewig kennt und merkt, dass plötzlich das Herz in einem ganz anderen Takt schlägt
- eine neue Mitschülerin, die keiner mag obwohl sie sich als echte Perle herausstellt
- soziale Abgründe in anderen Familien, wo man unbedingt einschreiten muß
und einer Sex-Hotline, welche man eigentlich nur als Ratgeber benutzt (weil ja sonst sowieso keiner zuhört), die wiederum die Telefonrechnung dermaßen sprengt und fast zur Trennung der Eltern führt.....
Arme Julie- wie gut, dass sie ihr Tagebuch hat und wir es lesen dürfen!

Für Sabine zwei Bücher zum Thema Wut und Gewalt


Hier also Buch Nummer zwei! - wenn mir noch was einfällt, schreib ich's rein - ab dem 1.10.09 kannst du dann auch bei mir bestellen und ich schick dir's zu - vielleicht hast du ja auch Lust zur Eröffnung zu kommen?!
Dann mail mir deine Adresse!
Herzliche Grüße und nicht verzagen...
(Martina fragen (manchmal!))

Für Sabine 2 Bücher zum Thema Wut und Gewalt




Liebe Sabine,
Christiane hat mir erzählt, dass du regelmäßig in meinen blog schaust (was mich besonders freut!!!) und dass es eine Anfrage zum Thema Wut gibt!
Bleib cool, das entspannt sich wieder!
Kenn ich noch von Moritz, ungefähr zur selben Zeit!
Trotzdem zwei Titel für dich - schau mal, ob du damit was anfangen kannst:
Ich mach dich platt, liegt mir besonders am Herzen - ist aber sehr grenzwertig und nicht jedermanns Geschmack.
Aus dieser Reihe gibt es noch einiges zum Thema Liebe, Tod
etc. Muß man mögen - ich bin großer Fan davon, weil alles ziemlich schlicht und trotzdem unglaublich beeindruckend dargestellt und erzählt wird.

Nicht schön aber von Dauer - der neue Peter Stamm ist für mich eine Ode an die Alltäglichkeit und das auf ganz hohem Niveau


Schon vor so langer Zeit habe ich das Leseexemplar sofort und gleich und durchgelesen und hätt's so gern besprochen - durfte ich aber nicht, wegen der Sperrfrist.
Ok, jetzt steht es eh in allen wichtigen Feuilletons, ich spare mir die Inhaltsangabe (kann man ja überall googeln) und sage nur:
ja, find ich auch!!! - ein großes Buch! Endlich darf auch das Unscheinbare mal wieder groß und wichtig sein - man muß nicht den perfekten Körper, den elitären Geist und die strahlende Schönheit einer heutigen Großstadtamazone haben, um der Liebe zu begegnen und sie auf rätselhafte Weise zu binden...
Ein bißchen welkes Fleisch, durchschnittliches Aussehen, ganz ohne Karriere - Attitüden und hart an der Grenze zur Unsichtbarkeit -
so kommt die daher, die es schafft das Schöne, Gute, Wahre auszubooten mit...ja mit was eigentlich?