Kätzchen, Schmetterling und Feiner Herr

Wie war das Sommerfest?
Spitze!!!!!!!(hier bitte ein imaginärer Luftsprung à la "Dalli Dalli"- Hans Rosenthal)
Volles Haus zur Fußball-Geheimagenten-Lesung von Zoran Drvenkar - ein Geheimagent war übrigens auch aus der Nachbarschaft, undercover dabei - super Stimmung auf der ganzen Linie.
Sohn Moritz mit Freundin Johanna haben wieder aüßerst charmant und gut gelaunt den Kuchen, Prosecco und Saft unter die Leute gebracht und Silke Schmidt und Tochter Anna haben die Gäste gekonnt in Wildkatzen, Schmetterlinge, Blumenkinder und Herzblätter verzaubert .
K. ließ sich mutig ein stattliches Tatoo, mit dem Namen seiner Liebsten auf den Arm pinseln und Freund B. gar, wurde im Handumdrehen von Anna (7 Jahre!) in einen feinen Herren verwandelt.
Leider krieg ich das mit den Beweis-Fotos noch nicht hin - ihr, die es nicht geschafft habt zu kommen, würdet Augen machen...und euch ganz schön ärgern, mit Abwesenheit geglänzt zu haben.
Geglänzt haben auch alle Leseclub-Mütter, Freundinnen und sogar die Nachbarschaft aus der Dunckerstrasse!
Hervorragendes Backwerk wurde liebevoll und äußerst aufwendig zubereitet. Bestimmt hatten wir an diesem Tag den besten Kuchen "in town"!
Vielen, vielen Dank allen guten Geistern! Ihr habt mitgeholfen, dass Prior&Mumpitz ein durch und durch gelungenes Sommerfest feiern konnte!
Den Prosecco, der noch übrig geblieben ist, killen wir dann gemeinsam zum einjährigen Bestehen
(is ja auch schon bald) und den restlichen Säften wird der Garaus am kommenden Freitag, im Leseclub gemacht.
Ach schön wars, ich bin noch ganz beseelt und habe das wunderbare Gefühl, gut in der Dunckerstraße angekommen zu sein.
Tip: natürlich nochmal,weil's so schön war:
Zoran Drvenkar Wenn die Kugel zur Sonne wird

und, damit auch wirklich, wirklich alles klappt:
Metin Tolan: So werden wir Weltmeister
Physik meets Fußball!
Ganz schön interessant - der Ball ist nämlich gar nicht rund!
Es gibt jede Menge Fußballgeschichte, Zitate und Anekdoten - Skizzen und Tabellen,
ziemlich viele Formeln und auch ohne Physik-Leistungskurs gewinnt man tiefe Einblicke in Wunderwelt der Ballkunst.

Det is Berlin!

3 Busse, 7 (!) Bänke (eine davon aus Plastik und mit der Aufschrift "Det is Berlin"), 2 Markisen, 1 Laterne (?), einen total veralteten Rechner (schön vor der Ladentür entsorgt, mit Grüßen und dem Hinweis "Frohes Schaffen") und 1 Tisch, der schon beim hinschauen auseinanderfällt.
Na super! Ich wollte keinen Ramsch-Flohmarkt eröffnen.
Alles war total unbrauchbar, zu alt, zu klein oder zu groß, abgelaufener Tüv oder einfach nur grottenhäßlich!
Das war ein voller Schuß in den Ofen! Wer seinen Krempel los werden will, soll doch bitte zur BSR fahren.
Meine Wünsche werde ich demnächst über die Zweite Hand oder mit entsprechenden Eigenmitteln befriedigen müssen.
Gut, dass ich mir keinen neuen Mann gewünscht habe - nicht auszudenken, was mich da alles erwartet hätte...
Ich weiß, einem geschenkten Barsch schaut man nicht...
hinter die Kiemen (natürlich!)
Aber auf solche kostenlose Zuwendungen kann ich gerne verzichten.
War aber teilweise auch zum Brüllen, mit welcher Unschuldsmine, Menschen ohne Schmerzgrenze, einem den letzten Trash andrehen wollen - typisch Berlin, oder?!
Tip Nummer 1:
Lars Saabye Christensen: Yesterday !!!

Alt, sehr alt und laut Verlag bald vergriffen, keine Neuauflage vorgesehen -
schade drum (bei mir gibts aber noch einige Exemplare - is eh klar)
Der, der uns den Halbbruder beschert hat, weiß einfach, wie man's macht!
Das Ding mit der Musik, dem Erwachsen werden, der ersten Liebe...

Norwegen in den 65er Jahren.
Eine sympathische wir-sind-wild-und-wollen-alles-Gang, die sich untereinander nur mit den Namen der Pilzköpfe anredet, Mütter, Friseure und Kiosk-Besitzer in den Ruin treibt, heimlich raucht, beim ersten Rendezvous noch rote Ohren bekommt, trotz Pubertätsbremse irgendwie den Schul- und Erziehungsmarathon übersteht und wunderbar von einem Dilemma ins andere stolpert.
Es gibt ein "Problem mit der Höhensonne" (wer kennt so was heute noch, wir hatten so ein Ding zu Hause und auch ich habe mir mal ordentlich den Pelz verbrannt), den tragischen Todesfall eines Klassenkameraden, viel Zoff mit ungemütlichen Lehrkräften und immer wieder jede Menge Musik.
Man ist geneigt, sofort alle Beatles-Scheiben rauszukramen und alte Freunde anzurufen, um die Frage zu klären, ob auch uns die Musik in unterschiedliche Lager gespalten hat.
Wehmütig denkt man an Flaschendrehen, erste Küsse, Bluestanzen, Lagerfeuer mit schiefen Gitarrenklängen, Klassenausflüge in ekelhafte Schullandheime und natürlich an die ersten Singels und Lanspielplatten, inklusive dem ersten (mit Batterie betriebenen!!! hatte ich, jawoll) Plattenspieler
"Stellen" sind in diesem Buch wirklich noch welche und geklaute Pornoheftchen haben Hochkonjunktur.
Man geht noch mit den Eltern wandern (ob man will oder nicht), Steinschleudern sind lange, die festen Begleiter der Jungs, der erste Rausch ist ganz klar nicht mit dem heutigen Komasaufen zu vergleichen und irgendwie war früher anscheinend doch alles besser.
Die Pariser Maiunruhen, die zwangsläufig mit besonderem Interesse verfolgt werden (ein Onkel wagt den Akt der Selbstbefreiung, in dem er einer viel zu jungen Frau nach Paris folgt) prägen und verändern die Jungs genauso wie 1968 das Massaker von My Lai.
Man wird erwachsen und hinterfragt die Leichtigkeit des Seins - aber alles ohne allzu großen Pathos.
Und immer wieder gibt es jede Menge Musik! Nicht nur die Beatles (alle Kapitel sind nach ihren Songs benannt) auch Bob Dylan mit seinen politischen Texten, die Stones und viele andere Bands aus dieser Zeit haben Einfluß auf die Geschichte.
Große Filme wie "Stand by me", kommen einem in den Sinn, "Sleepers" und "Absolute Giganten".
Auf jeden Fall ganz großes Kino mit fast 6oo Seiten über das, was im Leben am wichtigsten ist: echte Freundschaft und Musik!
Tip Nummer 2: Sadie Jones (Der Außenseiter) : Kleine Kriege
Erscheint erst im August - mehr zum Inhalt beim nächsten Mal, damit ihr es nicht so schnell wieder vergesst.
Nur soviel: es geht um Krieg. Und Liebe. Und Schicksal. Und die Frage, ob der Mensch nicht doch das schlechtere Tier ist.
Angesiedelt 1956 auf Zypern.
Einer, der im Krieg endlich mal was Bedeutendes leisten will, scheitert am
good cop- bad cop- Spiel, an sich selbst im Besonderen und am Krieg im Allgemeinen.
Wenn man nicht zwischendurch dran denkt, dass diese Geschichte auf Zypern passiert, wähnt man sich mit jeder Seite in Afghanistan.
Wahnsinn, wie sich das alles ähnelt- als hätte die Welt nichts dazu gelernt.
Unglaublich gutes und erschütterndes Buch! Hier lohnt sich das Warten auf alle Fälle !

Tip Nummer 3:
Zwischen den Spielen:
Sommerfest bei Prior&Mumpitz am kommenden Samstag 26.06 von 12-18 Uhr !!!
Um 15 Uhr wird der wunderbare
Zoran Drvenkar aus seinem grandiosen
Buch
Wenn die Kugel zur Sonne wird lesen. Eine Fußballgeschichte, der Extraklasse - was sonst!
Es wird Kuchen, Saft und Prosecco geben, Kinderschminken (Silke Schmidt: So schön Mama machts möglich!) und alles, was mir bis dahin noch so einfällt...



Ostsee hin und Sächsische Schweiz zurück

STOPP!!!
Bitte keine weiteren Leseexemplare mehr!
Danke liebe Verlage, ich platze ohnehin schon aus den Nähten und bin mit dem Leseclub überein gekommen, dass das Leben nun mal kein Kindergeburtstag ist und Pleiten, Pech und Pannen dazu gehören.
Wir haben uns jetzt für die gemeinsame Lektüre von Lean on Pete (Willy Vlautin) und Ein komplizierter Akt der Liebe (Miriam Toews) entschieden.
Für die Kleinen gibt es, auch nicht immer ganz sorgenfrei, Herr Röslein (Silke Lambek).
Tolles Programm BerlinVerlag, und danke für die großzügige Unterstützung!
Eigentlich war das überhaupt nicht der Plan.
Ich bin sehr erstaunt und etwas irritiert, dass so viele fremde Menschen meinen Blog lesen. Der ist ja gedacht für alle weit entfernten, ehemaligen Stammkunden und natürlich für die Freunde in der Ferne.
Wenn das aber so gut funktioniert, beschwere ich mich gleich weiter.
Was mir wirklich auf die Nerven geht ist, dass ich noch immer keinen VW-BUS habe!!!
So einen schönen alten, wie auf dem Cover der Fliegenden Trautmans.
Dann könnte ich nämlich wunderbar zur schnellen Entspannung regelmäßig an die Ostsee fahren und könnte Dienstags sehr viel frischer, sehr viel mehr Bücher aus euren Verlagen verkaufen!!!
Zum Klettern wieder öfter in die Sächsische Schweiz brummen und mutiger und stärker denn je, kaufunwilligen Kunden den Garaus machen. Auch alles im Sinne der Verlage.
Mit dem Leseclub könnte ich durch Berlin touren, weitere Leser missionieren und schön die Bücher unters Volk bringen.
Ach ja und eine schicke Holzbank vorm Laden fehlt mir auch noch!
Wie nett wärs doch, wenn wir uns, zu unseren Leseclubtreffen, die im Sommer natürlich" draußen vor der Tür stattfinden", nicht mehr auf enge Hocker quetschen müssten.
Und erst die Verkaufsgespräche unter freiem Himmel!
Wahrscheinlich würde ich doppelt so viele Bücher an den Mann oder die Frau bringen.
Und ein schöner leichter Büchertisch für draußen, der schnell auf- und abzubauen ist, fehlt.
Eine Markise ist auch von nöten sowie einige "Kuchen-Positionen" für das Buffet am 26.06. (Sommerfest P&M!) sind noch vakant.
Das wars dann, glaube ich. Von allem würde immer nur 1 Exemplar genügen.

Tip
:
Rafael
Yglesias
Glückliche Ehe

Vor ca. 13 Jahren habe ich Dr Nerudas Therapie gegen das Böse vom gleichen Autor gelesen und dieses Buch geliebt - und wie ich es geliebt habe!!!
Seit dem ist viel Zeit vergangen und ein ganz anderer Yglesias hat sich literarisch zurückgemeldet.
Hm, was soll ich sagen? - Ja, ich habs bis zum Schluß gelesen, sehr lange hat es nicht gedauert, einige Taschentücher sind dabei drauf gegangen und ich war manchmal genervt und habe mich oft"fremd geschämt".
Dennoch - ein großartiges Buch!
Ein Paar findet sich. Man erobert sich sehr romantisch, kämpft gegen die Tücken der sexuellen Revolution, heiratet und nach kurzem honeymoon geht alles erstmal gründlich den Bach runter.
Das erste Kind wird zu schnell geboren, die erste Geliebte lässt nicht lange auf sich warten und weder Ehetherapeut noch Selbstversuche können die Beiden wieder auf Kurs bringen.
Dann Krebs.
Dann die Erkenntnis, dass es nur noch ein kleines Zeitfenster der Gemeinsamkeit gibt.
Und plötzlich ist sie wieder da, die Liebe - in all ihren Facetten. Und bis zum bitteren Ende wächst sie und breitet sich aus als gäbe es ein morgen...
Vielleicht hat es ganz persönliche Gründe, vielleicht ist es dieses zutiefst humanistische, was mich derart beeindruckt hat - keine Ahnung ?!
Ein großer Schrifsteller ist er, der Rafael Yglesias und findet Worte für Zustände, die sich nicht so eben und mit leichter Feder beschreiben lassen.
Lesen? - klar!!!
Aber man sollte unbedingt gut gestellt sein!
Gut, besser am besten ist und bleibt auf jeden Fall die Teraphie von Dr. Neruda !!!



Wir wollen lieber lieb sein? - Sonntag auf dem Kollwitzplatz

"Probleme, nein Danke" - hat doch tatsächlich einige Verlage dazu veranlasst, unaufgefordert
lauter lustige Leseexemplare zu schicken.
Keine Sorgen, alle sind gut drauf, keine Drogen - saubere Sache.
Piep,piep,piep...wir ham uns alle lieb!
Und spaßig geht es auch noch zu, in den den braven Kinderstuben...
Ob das heute Abend dem Leseclub das Leben und Lesen erleichtern wird?
Also ehrlich - mir war's zu fad und die meisten Bücher habe ich nach kürzester Zeit weggelegt.
Ging alles total an der Wirklichkeit vorbei.
Voll die Schnarchliteratur und Humor ist vielleicht in diesem Falle höchstens, wenn man trotzdem lacht.
Ich bin gespannt auf das Urteil der Leseclubler. Hoffentlich gefallen denen die Bücher auch nicht - ich wäre entsetzt und hätte meine Mission somit nicht erfüllt!
Tip ?
Sonst immer an dieser Stelle - heute nicht!
Weil, Prior&Mumpitz mit Sack und Pack am Sonntag, 06.06.2010 (also übermorgen!!!)
auf dem Kollwitzplatz
sein wird - von 12-18 Uhr, im Rahmen des Literaturfestes!
Noch zweimal schlafen und Ihr kriegt ausnahmsweise Sonntags, umsonst und draußen, mein persönliches BuchRanking präsentiert.
Vielleicht lässt sich sogar der ein oder andere prominente Überraschungsgast an unserem Stand nieder...(könnte jetzt ein super Trick sein, um gaaanz viele neugierige Kunden anzulocken -
könnte aber auch stimmen!)