Vorgeschriebene Flughöhe

Kaum zu glauben aber wahr, Prior&Mumpitz wird 1 Jahr! Am 1. Oktober feiern wir Geburtstag.
Die erste vorgeschriebene Flughöhe (ein schöner Titel von Regine Sylvester!) ist erreicht, ich bin ganz gut zufrieden. Einige treue Mittestammkunden und viele, viele Neuzugänge aus hiesigem Kiez, haben es möglich gemacht. Das Sommerfest war bereits die vorgezogene Feier, bei schönem Wetter mit Kuchen, "Zaubermalerin" Silke Schmidt und allerhand illustren Gästen.
Am eigentlichen Geburtstag wird es ganz unspektakulär zugehen. Wer Lust und Muse hat, kommt auf ein Geburtstagsgläschen vorbei. Am Abend, ab 19.30 gibt es dann ein Elternabend-Spezial mit dem Besten aus einem Jahr! Alle Anmeldungen sind eingegangen und mehr oder weniger is boarding completed. Allerdings sollte ein spontanes Plätzchen immer drin sein!
Wer also ganz kurzfristig kommen möchte, kennt ja mein Motto: Platz ist in der kleinsten Hütte!
Jede Menge Bücher werden vorgestellt und im Anschluß feiern wir gemeinsam unser erstes Jahr. Und bitte, bitte keine Blumen mitbringen. Es gibt hier kaum Platz und es wäre schade drum, wenn die einzelnen Sträuße wieder im Sammeleimer landen müssen, wie beim Sommerfest.
Ein Prachtbuch noch schnell an dieser Stelle:
Anne B. Ragde: Das Lügenhaus
Wer die Villa Europa geliebt hat, den Club der singenden Metzger, den Halbbruder oder das Knistern in den Sternen, der kommt an dem Lügenhaus nicht vorbei.
Was haben ein schwuler Dekorateur, ein abtrünniger Bestattungsunternehmer und ein Schweinezüchter, dem die Realität etwas abhanden gekommen ist, gemeinsam?
Eine Familie, die man sich so niemals ausgesucht hätte.
Durch den bevorstehenden Tod der selbstgefälligen Mutter, werden die Geschwister unfreiwillig wieder vereint. Es gibt einen jungen Mann, der sich das Leben nimmt, weil seine Liebe dem gleichen Geschlecht gilt, eine Enkeltochter die es eigentlich gar nicht geben sollte und jede Menge Lügen.
Nebenbei erfährt man (fast) alles über norwegische Schweinezucht und Milchquote, möchte eigentlich nur noch auf den nächsten Fjord schauen und überhaupt ganz und gar in Norwegen sein, der Welt den Rücken kehren und vielleicht sogar... Schweine züchten.

Glauser-Preisträger bei Prior&Mumpitz

Gestern war er da, der frisch gebackene Friedrich-Glauser-Preisträger 2010 Zoran Drvenkar. Den Preis hat er für sein letztes Buch Sorry erhalten!
Kam mal so reinspaziert, um mir sein neues Buch Du vorbeizubringen und sich seinen persönlichen Glückwunsch abzuholen.
Was für eine Ehre!
Und so schön, ja schon liebevoll signiert - allerdings erst auf mein Drängen hin, mal ganz was Nettes reinzuschreiben!
Das neue Buch wird im September, kurz vor der Buchmesse erscheinen, ist ein echter Ziegelstein und hat mich die halbe Nacht gekostet. Und nur ein Bruchteil hat sich mir erschlossen. Ich warte auf den Feierabend, dann wird weiter gelesen.
Eins ist jedenfalls klar : sollte ich irgendwann, irgendwo im Winter, im Stau stehen: sofort alle Knöpfe runter!!!
Handy rufbereit auf dem Beifahrersitz und niemand, wirklich niemand ins Auto lassen!
So fängt alles an: Stau auf der Autobahn, nichts geht mehr - Schneemassen wohin man nur schaut.
Es ist dunkel, kein Räumdienst in Sicht. Stunde um Stunde verbringen Menschen, die sich ärgern, doch noch und überhaupt losgefahren zu sein, in ihren Wagen.
Bis der Eine sich aufmacht, seine Mission zu erfüllen...
Gut und Böse mal wieder schön dicht nebeneinander! Zur falschen Zeit am falschen Ort, das kann jedem von uns passieren...
Gut, wenn man da bequem und geborgen, zwischen wärmenden Kissen und Decken sitzt.
Bevor Du erscheint, könnt ihr ja erstmal Sorry lesen.
Nachgelesen hab ich mal schnell für alle Väter und Söhne:
Unser allerbestes Jahr, von David Gilmour
Ob es wirklich so gut ist? Ja, irgendwie schon.
Ein 17jähriger, völliger Totalausfall will plötzlich nicht mehr zur Schule gehen.
Kennt man, oder? Alle Maßnahmen bleiben erfolglos. Die Mutter verzweifelt. Vom Vater des Möchtegernaussteigers schon lange getrennt, schickt sie den Pubertierenden return to sender, übergibt Haus und Kommando an den Erzeuger, der dem Sohn nun männliches Vorbild sein soll. Der ratlose Vater schlägt einen ziemlich bizzaren Deal vor.
Keine Schule mehr, ein Jahr Auszeit. Einzige Bedingung: pro Woche 3 Filme!
Was das bringen soll?
Jede Menge Erleuchtung!
Man will gleich die Videotheken stürmen und auch all die Filme sehen, die dem Sohn so lehrreich die Augen geöffnet haben...